Sayas (9a) Praktikum in der Pathologie
des Helios-Klinikums
Wenn du in dem Institut der Pathologie des Helios Klinikums ein Praktikum beginnen möchtest, musst du dich darauf einstellen, dass sich dein Arbeitsort in mehreren Stationen befindet, die jedoch alle miteinander verknüpft sind. Du wirst nicht nur etwas mit der Pathologie, sondern auch mit der Dermatologie, Histologie und Zytologie zu tun haben. (Hatte ich auf jeden Fall in meinem dreiwöchigen Praktikum.) Was du unbedingt für das Praktikum in der Pathologie brauchst, ist das Vermögen nicht in Ohnmacht zu fallen oder sich einfach nicht zu ekeln, wenn du Blut, Organe oder amputierte Körperteile siehst. Die Zuverlässigkeit ist auch sehr wichtig. Den meisten Leuten mit Interesse an Medizin wird dieser Beruf bestimmt gefallen!
Meine Tätigkeiten im Praktikum
- Am Anfang durfte ich bei dem Zuschneiden von Präparaten (mit Formalin fixierte Organe wie z.B. Niere, Leber, Unterlappen) zusehen.
- Die meiste Zeit habe ich mit einer Kollegin, die dort arbeitet, Zettel, Überweisungen, kleine Proben, Präparate zueinander sortiert. Das wurde manchmal ziemlich stressig, weil teilweise so viele Proben usw. angekommen sind, dass alle Tische voll waren, die wir zu Verfügung hatten. Es war zum Teil wiederum lustig, wie gestresst man war und es für einen so aussah als ob die Zettel nicht weniger wurden. Dies hat mir aber auch einen guten Einblick verschafft, wie es manchmal werden kann.
- In der Station, in der die mit Paraffin befüllten Kapseln geschnitten werden, durfte ich mithelfen, die Objektträger in einen Halter zu sortieren und später auch in die Maschine geben, in der die Objektträger gefärbt werden. Als sie fertig gefärbt waren, habe ich sie herausgeholt und auf einem Brett sortiert.
- Ein Tag lang habe ich auch zugeschaut, was in der Zyto passiert. Dort wird nicht, wie in den anderen Abteilungen, mit Gewebestücken oder ganzen Organen gearbeitet, sondern mit den menschlichen Flüssigkeiten wie z.B. Urin, Lungen-Krebs-Saft etc.
- Ich habe auch öfter Kapseln gegossen, das heißt, die Kapseln, in denen das Gewebestück liegt, wird Paraffin gegossen, um es später besser schneiden zu können etc. Ich habe die großen Gewebestücke gegossen, weil ich sonst dem Risiko ausgesetzt wäre, eins der kleinen, meist 0,1 cm großen, Gewebestücke zu verlieren.
- Das, was für mich echt eine Erinnerung hinterlassen hat, war, dass ich einmal mit dabei war, wie zwei amputierte Beine aufgeschnitten wurden und die wichtigsten Sehnen, Teile oder Hautstücke etc. in eine Kapsel gepackt wurden. Ich durfte das Bein und seine Inhalte sowie Knochen, Muskel usw. auch anfassen.
Alles (außer gießen) habe ich mit Handschuhen gemacht. Meine Arbeitskleidung war ein Kasack.
Ich habe durch dieses Praktikum zum einen vieles dazu gelernt, wie Begriffe aus der Medizin usw., aber auch weiß ich jetzt besser, was ich mir als Ziel setze und in welche Richtung ich auf jeden Fall gehen möchte!
Das ist die Gieß-Station. Es war meine Lieblingsstation, weil ich selber auch etwas leisten konnte an dieser Station.